Ganzheitlich Gesund mit Julia

KooperationenAls Gesundheitsberaterin Teil der Doku »Food statt Junk – drei für gesünderes Essen«
Julia Gebendorfer

Als Gesundheitsberaterin Teil der Doku »Food statt Junk – drei für gesünderes Essen«

Julia Gebendorfer

Als Gesundheitsberaterin GGB Teil der Doku Food statt Junk

Es ist Dienstagvormittag, und ich bin gerade dabei, Vollkorn-Pide mit Spinat-Feta-Füllung zuzubereiten als mein Handy klingelt. Ich denke mir nicht viel dabei, da ich meine Nummer über Visitenkarten und Co. fleißig weitergebe, und nehme den Anruf an. Am Telefon stellt sich eine Drehbuchautorin des Bayerischen Rundfunks mir vor. Sie erzählt mir von ihrem geplanten Doku-Projekt, welches über hochverarbeitete Lebensmittel sein soll. Ziel der Autorin ist konstruktiver Journalismus. Es sollen also nicht nur Missstände, sondern auch Lösungen aufgezeigt werden. Und genau da komme ich ins Spiel. Ich, die in der Woche zuvor noch auf der BR-Webseite geschlendert bin und überlegt hatte, wie man wohl Teil von diversen Regionalformaten beim Fernsehen wird, denke im ersten Augenblick »ach ja, das ist die, der ich geschrieben hatte«, … bis mir irgendwann einfällt: ICH HABE GAR NIEMANDEN ANGESCHRIEBEN, sondern lediglich eine Webseite angeschaut. Ich muss die Autorin am Telefonat unterbrechen und fragen: »Moment mal, wie sind Sie eigentlich auf MICH aufmerksam geworden?« Die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Bei der Recherche sind sie über das Internet auf meine Webseite gestoßen, und dann kam eins zum anderen. Das Konzept der Drehbuchautorin gefiel mir, und der zeitliche Zusammenhang mit meiner Überlegung in der Vorwoche konnte ja auch kein Zufall sein Also willigte ich ein zu einem weiteren Gespräch, welches mit einer weiteren Autorin zusammen stattfinden sollte, damit mich die beiden besser kennenlernen können. Das erste Telefonat ist beendet, ich erst mal etwas irritiert und mein Freund hungrig, weil das über eine Stunde dauernde spontane Erstgespräch mich vom Fertigbacken meiner Vollkorn-Pide abgehalten hatte.

Diverse Online-Meetings mit den Drehbuchautorinnen folgen. Ich merke irgendwann, dass das Ganze etwas größer wird, als von mir anfangs vermutet. Während ich gedanklich immer noch bei einem kleinen Regionalformat war, erzählen mir die Autorinnen, dass sie zwei volle Drehtage mit mir verbringen möchten. Am liebsten einen Sauerteigkurs begleiten, mich zu Hause treffen, zusammen Einkaufen und noch einiges mehr stand auf dem Programm. In meinem Kopf gehen die Planungen los. Wie kann ich das Ganze aufbereiten? Was möchte ich zeigen? Wie gestalte ich den Kurs, und wie komme ich so kurzfristig an Teilnehmer, die auch mit den Dreh-Bedingungen einverstanden sind?

Es vergeht einige Zeit, und dann ist es so weit. Der erste von zwei Drehtagen steht an. Wir treffen uns bei einem lokalen Supermarkt, um ein paar bestimmte Aufnahmen zu machen. Nach ein paar Startschwierigkeiten (die Technik wollte mal wieder nicht so mitspielen) geht es los. Meine Sorgen »was werden wohl die Leute denken, wenn ich mit Kameramann, Tontechniker und Drehbuchautorin durch den Supermarkt renne« – zumal ich in einer kleinen Gemeinde wohne, in der Anonymität ein Fremdwort ist – sind schnell verflogen. Ich habe keine Zeit, mir über andere Leute Gedanken zu machen. Nach einigen Aufnahmen geht es auch schon weiter zu mir nach Hause. Hier haben wir verschiedene Drehorte. Wir starten direkt im Garten. Jetzt soll ich am besten ganz lässig und entspannt diverse Fragen beantworten. In die Kamera soll ich dabei natürlich nicht schauen. Stattdessen lieber ganz lässig und entspannt ein paar Johannisbeeren pflücken, damit es nicht so gekünstelt wirkt. Und das Ganze soll ich lässig und entspannt in kurzen Sätzen ohne Füllwörter tun. Und das alles wiederum ganz lässig und entspannt, so dass meine Antwort die Frage enthält. Denn danach im Fernsehen ist nicht die Frage, sondern nur meine Antwort – oder ein Teil davon – zu sehen. Das ist natürlich ganz lässig und entspannt, da ich ja ein Profisprecher mit rhetorischem Talent bin – NICHT. Also ja, es ist eine Herausforderung, aber das Fernsehteam hat viel Geduld mit mir. Ich habe viiiel gelernt.

Später in der Küche geht es weiter. Ich zeige das Frischkorngericht, ein kleines Experiment mit den Haferflocken und noch mehr.

Das Kamerateam wird natürlich mit einem vollwertigen Mittagessen versorgt. Der Tag vergeht wie im Flug. Ich bin sehr glücklich, aber gleichzeitig auch nervös am Ende des Tages denn ich weiß: übermorgen steht mein Sauerteigkurs bevor. Heute war ich nur alleine verantwortlich und übermorgen kommt noch der Unsicherheitsfaktor Sauerteig dazu. Ob alles gut werden wird? Ob die Teilnehmer gut mitmachen? »Wird schon schief gehen«, denke ich.

Wir treffen uns am nächsten Drehtag direkt vor Ort in der Schulküche, in der der Backkurs stattfinden soll. Das BR-Team inkl. Tontechniker, zwei Kameraleuten und die Drehbuchautorin treffen direkt vor Ort mit mir ein und wollen mich schon bei den Vorbereitungen begleiten. Gesagt, getan. Direkt zu Beginn werde ich verkabelt und dann geht es los. Wie eigentlich immer, wenn ich einen Sauerteigkurs vorbereite – nur eben ganz anders, mit vielen Zuschauern und diversen Leuten, die unterschiedliche Interessen haben (einen guten Ton, ein gutes Bild mit nichts Störendem im Hintergrund, eine bestimmte Aussage und ich, die einfach ihre Kursutensilien vorbereiten will). Die extrem großzügig geplante Vorbereitungszeit haben wir vollends ausgeschöpft, und schon bald ist es so weit: die Kursteilnehmer sind da. Zur Vereinfachung haben wir die Teilnehmerzahl absichtlich extrem klein gehalten, um weniger Störgeräusche bei den Dreharbeiten zu haben. Der Kurs verläuft relativ normal, und ich bin auch gewappnet für alle Fälle, damit das Brot auf jeden Fall gelingt. Zwar wird es mich authentisch machen, wenn auch was schief geht – so die Autorinnen, ich will aber trotzdem nichts dem Zufall überlassen und habe mir im Voraus Tipps vom Profi, der lieben Ute Olk, geholt. Ich erkläre den Teilnehmern diverse Dinge und sie dürfen schon bald mit der Praxis loslegen. Zwischenzeitliche Einwürfe der Autorin »Würdest du das bitte noch mal erklären« oder »Julia, wieso genau machst du das jetzt so…«, stören den Kursablauf nicht, sondern sind für die Teilnehmer sogar eine Bereicherung, weil sie alles so schön ausführlich und mehrfach erklärt bekommen haben. So nutzen das Kamerateam und ich immer die Arbeitsphasen der Teilnehmer für Extra-Erklärungen, und klappt auch sehr gut. In einer kleinen Verschnaufpause steckt mir der Tontechniker, dass er heute viel lieber Kursteilnehmer als Tontechniker wäre, denn das alles sei sooo interessant. Was für ein Kompliment!

Schließlich werden die Brote gebacken – und die Erleichterung für mich: sie werden wirklich perfekt. Perfektionismus ist zwar nicht mein Anspruch, aber eine große Freude ist es mir trotzdem. Grund für meine Zweifel ist ein Kurs in der Vergangenheit. Meine Rezepte sind sooo geling-sicher, dass bei mir persönlich noch nie was wirklich schief gegangen ist und auch die Kursteilnehmer schaffen es durch die Bank alle, damit die besten Sauerteigbrote zu backen – in der Kastenform oder frei geschoben. Bei einem einzigen Kurs jedoch war es im Kursraum leider sehr kalt. Der Kurs war an einem Abend im Winter und die uns verfügbare Zeit war sehr begrenzt. Wer sich ein bisschen mit Sauerteig auskennt weiß: er mag es warm oder er braucht mehr Zeit. Idealerweise beides. Damals hatte ich nichts zum Wärmen und somit Beschleunigen des Sauerteigs dabei. Schon bevor ich die Brote in den Ofen geschoben habe, wusste ich, dass sie noch nicht bereit sind. Aber ich hatte keine Möglichkeit, die Teige noch länger gehen zu lassen oder sie wärmer zu stellen. Das Ergebnis war vielleicht schmackhaft, aber keineswegs schön, da die frei geschobenen Brote an der völlig falschen Stelle aufgeplatzt sind und ausgesehen haben wie riesige Champignons. Weg von diesem kleinen Malheur-Exkurs zurück zu meinem vom Fernsehen begleiteten Kurs, bei dem alles glatt gelaufen ist.

Meine Getreidemühlen laufen auf Hochtouren, und es gibt vieles zu tun. Die Extra-Erklärungen mit kurzen, prägnanten Antworten gehen mir an dem Tag wesentlich leichter von der Hand als am ersten Drehtag. Zum einen kann ich von der Erfahrung des ersten Drehtags profitieren und zum anderen ist es ein weniger künstliches Setting. Ein ganz normaler Kurs eben, in dem ich es gewohnt bin, Monologe zu führen und Dinge vielfach zu erklären und nebenbei noch die ein oder andere Sache zu erledigen. Zum Schluss gibt es eine gemeinsame Verkostung mit meinem selbst gebackenen Sauerteig-Knäckebrot, Sauerteigchips, natürlich einem frei geschobenen Roggensauerteigbrot. Meine extra vorbereiteten Rohkostsalate habe ich in all dem Trubel im Kühlschrank vergessen und am Ende als alle – Fernsehteam und Kursteilnehmer – weg sind, wieder mit nach Hause genommen. Gelungen ist das gemeinsame Essen dennoch und am Ende des Tages sind wir alle platt aber zufrieden. Ich räume meine sieben Sachen ein und es geht ab nach Hause.

Mir fällt einiges von den Schultern, wobei natürlich kleine Zweifel bleiben. Habe ich alles richtig erklärt? Wie bin ich rübergekommen? Welche Teile meiner Aussagen kommen tatsächlich in den Film? Von Anfang an ist klar, dass die Doku ca. 30 Minuten dauern wird, die von drei Akteuren gefüllt werden sollen. Der Anteil ist dabei in etwa gleich verteilt, was bedeutet, dass von mir insgesamt ca. 10 Minuten kommen werden. Zwei komplette Drehtage zusammengeschnitten auf 10 Minuten. Da ist alles möglich. Wir wissen alle über die Macht der Medien Bescheid, und ich hatte meine Zweifel, ob ich mich auf das Experiment einlassen soll. Nach den Drehs weiß ich, ich habe vieles gut erklärt, auf den Punkt gebracht und richtig gemacht. Das Fernseh-Team war sehr authentisch und daher war meine Sorge gering, aber gewisse Zweifel bestehen dennoch, da ich weiß: ich sehe die Doku – genauso wie Tausende andere Menschen – das erste Mal am Tag der Ausstrahlung im Free-TV. Es gibt kein Zurück mehr.

Um 19:00 Uhr an einem Samstag im September ist es so weit. Ein paar Freunde habe ich eingeladen. Wir warten alle gespannt vor dem TV, um mich als Gesundheitsberaterin GGB als Teil der Doku „Food statt Junk“ zu sehen. Neugierig bin ich nicht nur wegen mir selbst, sondern auch wegen den anderen beiden Akteuren. Über sie weiß ich außer den Namen der beiden nicht viel. Zwar war mir Hans Ulrich Grimm ein Begriff, doch ich habe keine Infos darüber, welche Themen im Detail mit ihm verfilmt wurden. Der zweite Akteur ist mir gänzlich unbekannt. Was auch noch spannend für mich ist: Die Autorin hat mir erzählt, dass diese Doku in einem neuen Format, und zwar ganz ohne Sprecher, sein soll. Alle Infos, die der Zuschauer bekommt, werden von den Akteuren – also unter anderem von mir – erzählt. Ich habe lange überlegt, wie das wohl sein wird und an dem besagten Samstag habe ich es dann gesehen.

Mir fällt ein kleiner Stein vom Herzen. Meine Aufregung ist unbegründet. Natürlich wurde vieles weggeschnitten, und ich hatte noch so viel mehr zu sagen als das, was in den 10 Minuten zu sehen ist. Das jedoch war von vornherein klar und liegt in der Natur der Sache.

Manchmal muss ich mich immer noch kneifen, um zu realisieren, dass ich einfach mal so Teil einer Doku über hochverarbeitete Lebensmittel geworden bin. Ich bin froh, dass ich mich getraut und mitgemacht habe und kann jeden ermuntern, selbiges zu tun, wenn sich die Gelegenheit einmal bietet! Ich würde sagen, es war ein rundum gelungenes Projekt. Nicht nur das mich zur Doku erreichende Feedback ist überragend – sondern auch die Tatsache, dass Drehbuchautorin und Tontechniker seit meinem Kurs selbst frisches Vollkornmehl mahlen und mit meinem Sauerteigansatz backen, macht mich bis heute stolz. Ich finde es sehr erfreulich, dass echte Lebensmittel wieder mehr in den Fokus kommen und Menschen wie ich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu Wort kommen dürfen.

Wenn du jetzt neugierig geworden bist, kannst du die Doku hier anschauen.

Herzliche Grüße

Deine Julia

 

 

Diesen Artikel habe ich geschrieben für das Magazin „Der Gesundheitsberater“ der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V. in Lahnstein, bei der ich meine Ausbildung zur ärztlich geprüften Gesundheitsberaterin absolviert habe. Der Artikel ist erschienen in der Ausgabe 03/25.

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